25. Mai 2020
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sentix Euro Break-up Index News
Das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts, wonach die EZB in Sachen Anleihekaufprogramm argumentativ nachbessern muss und das von einigen Euro-Kritikern bereits als „Anfang vom Ende“ des Euro gewertet wurde, hat bei den Anlegern nicht zu einem weiteren Aufflammen der Euro-Sorgen geführt. Der sentix Euro Break-up Index sinkt auf 12,9%.
Es war ein Paukenschlag und ein Stück Rechtsgeschichte, als das Bundesverfassungsgericht EZB, EuGH und die deutsche Bundesregierung gleichermaßen schlecht aussehen ließ. Dem EuGH wurde Kompetenzüberschreitung attestiert und der EZB eine willkürliche Überschreitung ihrer geldpolitischen Zuständigkeit. „Nachsitzen“ lautete das Urteil der Richter und forderten die EZB auf, umfassend darzulegen, dass der Nutzen des Anleihekaufprogramm seit 2015 den möglichen wirtschaftspolitischen Schaden überwiegt. Doch dieses Urteil des obersten deutschen Gerichts, welches eindeutig für die Eurozone Sprengstoff birgt, prallt an EZB und allen europäisch geneigten Institutionen ab. Man igno-riert es einfach. Mehr noch, man sattelt mit neuen Milliarden Euro an Versprechungen für die arg gebeutelte Süd-schiene noch eins drauf.
sentix Euro Break-up Index: Euroland Gesamtindex und Teilindex Italien
Bei den Anlegern verfängt diese Politik offenbar. Man schraubt die Sorgen vor einem Auseinanderbrechen flugs wieder zurück, um rund 2,1%. Für Italien sinkt der EBI gar um fast 4%. Eine Verschärfung der Eurokrise ist damit vorerst abgesagt. Bis in einigen Wochen das Geld aufgrund einer anhaltend tiefen Wirtschaftskrise in den chronisch defizitären Ländern erneut knapp wird. Der Geist einer neuen Eurokrise ist aus der Flasche und kommt in einer Rezession nicht in diese zurück.