Mediterrane Anspannung

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Die zerbrechliche Lage der Eurozone kann sich im Vergleich zu den Vormonaten auch im September nicht sonderlich verbessern. Der sentix Euro Break-up Index (EBI) für die Eurozone steigt auf 16,3 Punkte an, während die Ausbreitungsgefahren leicht zurückgehen. Besonders die Situation der portugiesischen und griechischen Wirtschaft bereitet den Anlegern unverändert Sorgen.

Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Gemeinschaftswährung ist auch im September 2016 weiter nicht gebannt. Während die Anleger ein deutlich gesunkenes Ausbreitungsrisiko wahrnehmen (der sentix Indikator, der das Risiko der Ausbreitung misst, ist um -3 Punkte zurückgegangen), konnte im gleichen Zeitraum der sentix Break-up Index jedoch nicht wie von der Politik erhofft weitere Entspannungssignale senden. Im Gegenteil, das Risiko, dass ein Mitgliedsstaat aus dem Euro ausscheidet, ist gemäß dem Anlegervotum mit +0,6 Punkten im Vergleich zum Vormonat wieder leicht angestiegen.

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sentix Euro Break-up Index und EBI Ausbreitungsrisiko (Contagion Risk)


Das Positive vorweg: „Brexit“-induzierte Break-up Risiken, wie sie anhand der Werte für Niederlande, Österreich und Finnland noch im Vormonat abzulesen waren, spielen für die Anleger keine signifikante Rolle mehr. Stattdessen rücken wieder Griechenland und Portugal in den Vordergrund. Für beide Länder stellte der IWF vergangene Woche ein bedenkliches Zeugnis aus: Während der internationale Währungsfonds mittlerweile einen Schuldenerlass für Griechenland für unerlässlich hält, zeichnet sich für Portugal immer stärker die Notwendigkeit eines zweiten Rettungspaketes ab. Die Gefahr, dass Portugal wieder als Austrittkandidat behandelt wird, zeichnet sich jedoch bereits seit August 2015 anhand der Entwicklung des sentix Teilindex für Portugal ab (siehe Grafik 2, rote Linie). Dieser ist seitdem kontinuierlich von 0,5 auf 3,1 Punkte angestiegen. Die Lage könnte sich im Laufe des Oktobers noch zuspitzen, sollten portugiesische Staatsanleihen das „Investment-Grade“ Rating auch von der Ratingagentur DBRS entzogen bekommen. Die EZB dürfte dann rein formal keine portugiesischen Staatsanleihen mehr kaufen.

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sentix Euro Break-up Teilindex Griechenland und Teilindex Portugal


Ein Ende der Eurokrise ist aus der Perspektive der sentix Indikatoren daher noch nicht in Sicht.


Hintergrund

Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details zum sentix Euro Break-up Index sowie aktuelle Werte finden Sie unter http://ebr.sentix.de.
Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 16,3 bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 7,6% aus dem Juli 2014.

An der aktuellen Umfrage, die vom 22.09. bis zum 24.09.2016 durchgeführt wurde, beteiligten sich 1050 Investoren.

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