26. Februar 2018
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sentix Euro Break-up Index News
Die anstehenden Parlamentswahlen in Italien verursachen bei den Anlegern kein ungutes Bauchgefühl. Zumindest leiten die Anleger daraus keine Gefahren für die Stabilität der Eurozone ab. Der sentix Euro Break-up Index fällt erneut auf ein Allzeit-Tief von nur noch 6,6%! Damit steht diese Entwicklung im deutlichen Kontrast zur Referendumsabstimmung von Renzi aus dem Dezember 2016. Damals zitterten die Anleger deutlich. Doch mit der stabilen Konjunktur im Euroraum ist auch Stabilität in der Eurofrage eingekehrt. Doch wird das Wahl-Event auch an den Märkten zum Non-Event?
Vor den anstehenden Parlamentswahlen in Italien am kommenden Wochenende zeigen sich die Anleger bezüglich ihrer Sorgen um den Fortbestand der Gemeinschaftswährung sehr entspannt. Der EBI-Gesamtindex fällt erneut um rund 0,3% auf ein neues Allzeit-Tief von nur noch 6,6%. Auch der italienische Teilindex gibt leicht nach. Die stabile konjunkturelle Lage in der Eurozone seit einigen Monaten führt auch in der Euro-Frage zu größerer Gelassenheit. Auch andere Teilindizes geben nach. So liegt der Index für Griechenland nur noch bei 3,3%.
sentix Euro Break-up Index: Gesamtindex Euroland und Teilindex Italien
Werden damit die anstehenden Ereignisse vom Wochenende (neben den Parlamentswahlen in Italien schauen die Anleger auch auf den Entscheid der SPD-Basis zu einer neuen Großen Koalition in Deutschland) zu einem Non-Event? Dieser Frage sind wir mit Hilfe einer sentix-Sonderumfrage nachgegangen.
Vor wichtigen Ereignissen führt sentix bei Bedarf Sonderumfragen durch, um zu ermitteln, mit welchen Erwartungen die Anleger operieren und ob die Anleger die anstehenden Ereignisse in ihren Portfoliohandlungen berücksichtigt ha-ben oder es beabsichtigen zu tun.
Erwartete Marktauswirkungen aufgrund der Italien-Wahl am 04.03.2018
Unsere entsprechende Sonderumfrage vom vergangenen Wochenende ergab ein interessantes Ergebnis. Mehrheitlich erwarten die Anleger nur geringe Effekte von den anstehenden Wahlen. Während die Privaten bei Aktien eine gewisse Belastung erkennen, gehen die Profis von keiner wesentlichen Aktienmarktbeeinflussung aus. Ähnlich verhält sich mit den Wirkungen auf den Euro. Anders verhält es sich mit den Anleihen. Hier erwarten beide Anlegergruppen eine deutliche Belastung. Für Gold sind die Investoren bullish eingestellt. Das Umfrageergebnis deutet daraufhin, dass die Anleger damit von einem eher positiven Wahlausgang, einer anhaltend guten Konjunktur mit zunehmenden Inflationsgefahren ausgehen. Dies entspricht weitgehend dem vorherrschenden Meinungsbild der letzten Wochen.
Interessant ist, dass die Anleger relativ wenig Neigung oder Notwendigkeit verspüren, sich auf dieses Szenario einstellen zu müssen. Dies dürfte daran liegen, dass das Szenario dem vorherrschenden Bild der letzten Wochen entspricht und damit die Portfolien dieses bereits berücksichtigen. Da rund ¾ aller Anleger keine Änderungen vornehmen wollen bzw. dies nicht planen, dürfte eine negative Überraschung zu einem erheblichen Anpassungsbedarf führen.
Stand der Umsetzung: Wurden die Portfolien aufgrund der Italien-Wahl angepasst?