31. Oktober 2016
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sentix Euro Break-up Index News
Die Eurokrise schleicht sich in neuem Gewand zurück in die Köpfe der Anleger. Nicht mehr Griechenland, sondern Italien ist jetzt das Land, welches aus Sicht der mehr als 1.000 befragten Investoren am wahrscheinlichsten die Eurozone binnen Jahresfrist verlassen wird. Diese Entwicklung unterstreicht die hohe Bedeutung, die dem Verfassungsreferendum in Italien am 4. Dezember zukommen wird.
Die Eurozone kommt nicht zur Ruhe. Sah es vor einigen Monaten so aus, als habe man einen funktionierenden „Burgfrieden“ geschlossen, kommen die Euro-Bedenken sukzessive wieder bei den Anlegern hoch. Doch dieses Mal ist es nicht Griechenland, welches die Agenda dominiert. Obwohl beispielsweise die Rentenkassen in Hellas vor dem Kollaps stehen, ist die Euro-Exit-Wahrscheinlichkeit auf 8,48% - der tiefste Stand seit 2014 – gesunken.
Italien lautet nun das Fokusland Nummer 1 in Sachen Eurokrise! Die prekäre Lage der italienischen Banken, die politischen Fragezeichen rund um das Verfassungsreferendum Anfang Dezember sowie das jahrelange konjunkturelle Siechtum haben das Land südlich der Alpen in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses gerückt.
sentix Euro Break-up Index: Austrittswahrscheinlichkeit von Griechenland und Italien
Die vorstehende Grafik zeigt die historische Dimension, die diesem Signal innewohnt. Und sie zeigt, dass es sich hierbei nicht um ein einmaliges, einer aktuellen Nachricht geschuldetem Event handelt, wie wir dies zum Beispiel bei den Niederlanden nach dem Brexit-Entscheid beobachten konnten.
Neben Italien messen wir auch einen unvorteilhaften Trend bei Portugal. Die Austrittswahrscheinlichkeit ist hier keineswegs besorgniserregend hoch, dennoch verschlechtert sich der EBI-Wert in kleinen aber stetigen Schritten. Die Folge ist, dass die Ansteckungsrisiken im „Contagion Risk Index“ ebenfalls wieder zurück auf die Agenda kommen.
sentix Euro Break-up Index: Austrittswahrscheinlichkeit Portugal (rechte Skala) und Ansteckungsrisiko (linke Skala)