02. März 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index für Februar steigt kräftig von 24,3% auf 38,0%. Denn trotz der Einigung über die Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland rechnen immer mehr Anleger mit einem baldigen Euro-Austritt des Mittelmeerstaats. Auch Für Zypern nimmt die Exit-Wahrscheinlichkeit spürbar zu. Und im Hintergrund bröckelt sogar das zuletzt sehr feste Vertrauen in den Euro-Verbleib Portugals und Spaniens.
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) steigt für Februar von 24,3 auf 38,0 Prozent. Das ist sein höchster Stand seit März 2013, als Wahlen in Italien und die Wirren um Zyperns Finanzen die Anleger verunsicherten. Getrieben ist die derzeitige Entwicklung von der stark verschlechterten Einschätzung der Investoren zu Griechenland, dessen nationaler sentix EBI von 22,5% auf 37,1% zunimmt. Damit hat die Einigung über die viermonatige Verlängerung des Hilfsprogramms für Hellas nicht überzeugt, ein „Grexit“ dürfte nun vielmehr für die nächsten Monate zum Dauerthema unter den Anlegern werden.
Im Kielwasser von Hellas steigt zudem der Index für Zypern von 6,4% auf 10,5% (höchster Stand seit September 2013). Weiterhin bemerkenswert sind die wieder erhöhten EBI für Portugal (2,5%, höchster Wert seit Dezember 2013) und Spanien (2,1%, höchster Wert seit März 2013). In beiden Ländern finden gegen Jahresende Wahlen statt, in denen – ähnlich wie in Griechenland – austeritätsfeindliche Kräfte an die Macht kommen könnten. Ein wenig relativiert wird die Entwicklung allerdings durch den sentix-Index zum Risiko der Ansteckung (s. Grafik), der leicht von 30,4% auf 29,0% sinkt. Er zeigt, dass die Investoren trotz allgemein steigender Nervosität Griechenland weiterhin tendenziell als isoliertes Phänomen betrachten.
Eine unmittelbare Auswirkung hat der Anstieg des EBIs für Portugal jedoch: In den letzten Monaten hatten wir immer wieder auf die Attraktivität portugiesischer (10-jähriger) Staatsanleihen, vor allem im Verhältnis zu italienischen, hingewiesen. Denn bei niedrigerem nationalen EBI rentierten die Papiere Portugals noch deutlich höher als jene Italiens. Dieser Vorteil der portugiesischen Bonds ist nun fast völlig verflogen!