01. Dezember 2014
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) zeigt sich von Mario Draghis neuesten Ankündigungen wenig beeindruckt. Er bleibt im November nach seinen deutlichen Anstiegen in den Vormonaten nahezu unverändert und notiert nun bei 11,6%. Vor allem Griechenland bereitet den Anlegern wieder zunehmend Sorgen. Aber auch Frankreich macht keine gute Figur.
Der sentix Euro Break-up Index war von Juli bis Oktober gestiegen. Im laufenden Monat gibt er nun leicht von 11,8% auf 11,6% nach. Damit ist die jüngste Aufwärtsbewegung zwar gestoppt. Doch es ist erstaunlich, dass es zu keinem spürbaren Rückgang gekommen ist. Denn zuletzt hatte EZB-Präsident Draghi mehrfach durchscheinen lassen, dass auch der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte – was Druck von den Euro-Mitgliedsländern nehmen sollte. Konkret äußerste Draghi u.a. auf einem Kongress in Frankfurt, dass die EZB unver-züglich „das tun wird, was zu tun ist", um die Inflation wieder anzuheben. Doch dieses Bekenntnis beeindruckt die Anleger hinsichtlich eines möglichen Auseinanderbrechens des Euros offensichtlich nur wenig.
Vor allem machen sich die Investoren immer mehr Sorgen um den Verbleib Griechenlands im Euro. Obwohl erst vor kurzem offiziell die Rezession am Peleponnes für beendet erklärte wurde und nun schon von einer „Grecovery" gesprochen wird, erwartet eine steigende Zahl von Investoren einen „Grexit" innerhalb der nächsten zwölf Monate. Der nationale sentix EBI für Griechenland legt den vierten Monat in Folge zu, aktuell von 9,0% auf 9,7%. Das ist sein höchster Wert seit Januar (s. Grafik). Die unklare künftige Refinanzierung des Landes sowie die Möglichkeit vorgezogener Neuwahlen im kommenden Februar haben hier die Wahrnehmung der Anleger geprägt.
Zudem brodelt es im Hintergrund. Während der nationale EBI für Italien wieder sinkt (von 2,9% auf 2,3%), sendet der EBI für Frankreich im November keine Entspannungssignale. Er verharrt mit 2,1% auf einem Allzeithoch seit Erhebungsbeginn im Juni 2012. Interessanter Weise passt das nicht zur aktuellen Performance französischer Staatsanleihen, sind doch die Renditen 10-jähriger Frankreich-Bonds erst in den letzten Tagen erstmals unter 1,0% gefallen. Der EBI weist hier auf eine mögliche Fehlentwicklung hin und macht deutlich, wie fragil die Situation insgesamt bleibt.