27. Juli 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) fällt im Juli massiv von 48,4% auf 26,5%, den niedrigsten Wert seit Januar. Das liegt an der Griechenland-Rettung, die den nationalen Index für Hellas kräftig sinken lässt. Doch gegen den Trend steigen die EBI für Deutschland und Finnland, deren Staatsanleihen von den ungelösten Euro-Problemen profitieren.
Mit der Kehrtwende des griechischen Premiers Tsipras und der Einigung auf Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland fällt der sentix Euro Break-up Index um fast 22 Prozentpunkte auf 26,5%, seinen niedrigsten Stand seit Januar. Der Rückgang ist der stärkste seit Einführung des EBI im Juni 2012. Nur einmal, im Oktober 2012, nachdem die Europäische Zentralbank ihr Kaufprogramm für Staatsanleihen konkretisiert hatte, hat der Indikator in ähnlich starken Maße nachgegeben.
Von den aktuellen Entwicklungen rund um Griechenland profitiert erwartungsgemäß das Land zuallererst selbst: Der griechische EBI fällt im Juli von 47,7% auf 25,0%, ebenfalls der niedrigste Wert seit Januar. Auch für Zypern sinkt der nationale Index spürbar, nämlich von 7,9% auf 3,1% – das ist sogar ein Allzeittief. Und schließlich geben die EBI für Italien, Spanien und Portugal alle auf unter 1,0% nach und befinden sich damit jenseits der Wahrnehmungsschwelle.
Gegen den Trend steigen allerdings die nationalen EBI für Finnland (von 1,4% auf 1,8%) und für Deutschland (s. Grafik), dessen Index mit einem Wert von 2,4% (nach 2,0%) bereits recht nahe an dem für Zypern liegt. Die Anleger halten es also nach der jüngsten, erneut unbefriedigenden Griechenland-Rettung für zunehmend wahrscheinlicher, dass sich die Kernländer der Eurozone in näherer Zukunft vom Währungsblock abspalten. Die zuletzt festeren Kurse deutscher und finnischer Staatsanleihen spiegeln dies bereits wider. Ist das der Auftakt zu einer neuen Stärkephase dieser sicheren Häfen?