30. Dezember 2013
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sentix Euro Break-up Index News
Auch zum Jahreswechsel steigt der sentix Euro Break-up Index. Mit 17 Punkten notiert dieser im Dezember allerdings noch immer nahe seiner im Oktober erreichten Jahrestiefstände.
In der Einzelbetrachtung der nationalen EBI stechen zwei Entwicklungen heraus. Zum einen steigt der EBI für Portugal auf 2,7% an. Die Anleger reagieren damit auf die Entscheidung des Verfassungsgerichts, einen Teil der beschlossenen Sparmaßnahmen zu verbieten. Der Anstieg ist zwar absolut bemerkenswert, stellt jedoch keine neue Qualität für die Einschätzung der Anleger gegenüber Portugal dar. Insbesondere wenn man die EBI-Entwicklung mit der Entwicklung der Zinsdifferenzen von Bunds zu portugiesischen Staatsanleihen vergleicht, sind Portugals Bonds noch immer als „fair" bewertet zu betrachten.
Die zweite auffällige Entwicklung ist der erneute Anstieg der EBI-Werte für Frankreich. Mit 1,52% ist der nationale französische EBI auf den höchsten Stand des Jahres geklettert. Trotz der noch niedrigen absoluten Werte ist diese Entwicklung bemerkenswert. Denn sie bedeutet, dass sich Frankreich damit mehr und mehr von der Kernzone (bestehend aus Deutschland, Österreich, Finnland und den Niederlande) entfernt. Würde Frankreich auch am Bondmarkt von den Investoren nun als „Peripherieland" eingestuft – das Risiko dazu steigt! –, hätte dies handfeste Konsequenzen.
Denn die Anleihen von Kern- und Peripherieländern verhalten sich sehr unterschiedlich sofern der Gesamt-EBI steigt. Kernländer zeigen in einem solchen Szenario tendenziell fallende Zinsen, während die Zinsen der Peripheriestaaten mit dem EBI steigen. Frankreich genießt derzeit die relative Ruhe in der Eurozone, die bislang verhindert, dass die Anleihen der „Grande Nation" stärker unter Druck geraten. Weder die Politik noch die Anleger sollten diese Entwicklung jedoch auf die leichte Schulter nehmen.
Erläuterung zur Grafik: Abgetragen sind an der x-Achse die nationalen sentix EBI der Kernländer der Eurozone, die jeweils deren Euro-Austrittswahrscheinlichkeit angeben. An der y-Achse finden sich die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen (Stand: 30.12.2013). Es zeigt sich: Je höher der nationale sentix EBI eines Kernlandes, desto niedriger die Rendite, die Investoren für die Staatsanleihen des betreffenden Landes verlangen. Mit steigendem nationalen EBI nimmt also hier die Risikoprämie ab, die Anleger dafür fordern, dass für ein Land mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit demnächst ein Euro-Exit erwartet wird. Auffällig ist, dass momentan die EBI-Rendite-Kombination Frankreichs deutlich über der Trendlinie der übrigen Kernstaaten liegt.
Erläuterung zur Grafik: Abgetragen sind an der x-Achse die nationalen sentix EBI der Peripherieländer der Eurozone, die jeweils deren Euro-Austrittswahrscheinlichkeit angeben. An der y-Achse finden sich die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen (Stand: 30.12.2013). Es zeigt sich: Je höher der nationale sentix EBI eines Peripherielandes, desto höher die Rendite, die Investoren für die Staatsanleihen des betreffenden Landes verlangen. Mit steigendem nationalen EBI nimmt also hier die Risikoprämie zu, die Anleger dafür fordern, dass für ein Land mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit demnächst ein Euro-Exit erwartet wird. Auffällig ist, dass momentan die EBI-Rendite-Kombination Italiens deutlich unter der Trendlinie der übrigen Peripheriestaaten liegt.
Hintergrund zum sentix Euro Break-up Index: Der aktuelle Wert des monatlich ermittelten sentix Euro Break-up Index in Höhe von 17% bedeutet, dass zurzeit etwa jeder sechste Befragte mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI in seiner nun 18-monatigen Historie mit 73% im Juli 2012 erreicht, sein bisheriges Minimum im Oktober 2013 mit 14,25%. An der aktuellen Umfrage, die vom 26.12. bis zum 28.12.2013 durchgeführt wurde, beteiligten sich 760 private und institutionelle Anleger.
Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Risk Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats, parallel zu den sentix Positionierungsdaten, erhoben und am darauffolgenden Montag veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details und aktuelle Werte finden Sie unter http://ebr.sentix.de