28. Dezember 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone hatte sich bis in den Herbst hinein beruhigt, die Flüchtlingskrise die volle Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Doch das Austritts-Thema kommt in 2016 erneut auf die Agenda: Der sentix Euro Break-up Index (EBI) steigt im Dezember auf 14 Punkte an. Dies ist der zweite Anstieg in Folge. Die Wahrnehmung der Anleger verändert sich und es werden zunehmend mehr Länder als Austrittskandidaten gehandelt.
Wer geglaubt hat, dass nun Ruhe eintritt, dürfte sich geirrt haben! Insbesondere die institutionellen Anleger nehmen Witterung auf, dass das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone abermals ein bedeutendes Investmentthema in 2016 werden wird. Deren Teilindex steigt bereits das dritte Mal in Folge. Um den „Grexit“ war es seit Sommer still geworden, doch andere Austritts-Kandidaten machen in den letzten Monaten auf sich aufmerksam. Neben Finnland (Volksabstimmung) werden vermehrt Zypern, Spanien (Wahlbeben) aber auch Deutschland als Exit-Kandidaten unter den Anlegern genannt. Das gemessene Risiko einer Ausbreitung der Eurokrise erhöht sich seit einigen Monaten stetig und gewinnt im Monate Dezember mit einem Anstieg auf 28,4 Punkten zunehmende Dynamik. Immerhin markiert dieser Wert den höchsten Stand seit Mai 2015 (sieh Grafik unten, blaue Linie). Damit ist klar, dass Politik und Märkte in den kommenden Monaten erneut mit den Problemen der Überschuldung und dem Versuch der Haftungsbegrenzung einzelner Staaten konfrontiert werden. Erste Reaktionen bei den innereuropäischen Spreads (Zinsdifferenzen) lassen sich bereits ablesen.