26. Mai 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index gibt im Mai von 49,0% auf 41,2% nach. Die Anleger nehmen offensichtlich – trotz der weiterhin völlig unklaren Finanzierungslage Griechenlands – die Bekundungen der hellenischen Regierung ernst, im Euro bleiben zu wollen. Ein Zahlungsausfall könnte ja auch bei Verbleib im Euro eine Option sein! Gleichzeitig schätzen die Investoren Ansteckungsgefahren, die vom Euro-Austritt eines Landes ausgehen könnten, rückläufig ein.
Zuletzt ist aus Kreisen der griechischen Regierung häufiger zu hören gewesen, dass man den Euro behalten wolle. Dementsprechend sinkt der griechische Euro Break-up Index (EBI) und notiert nun bei 40,7% nach 48,3% im Vormonat. Dies führt dazu, dass auch der sentix EBI insgesamt um knapp acht Prozentpunkte (auf 41,2%) fällt.
Folglich bleibt zwar kurz vor der nächsten fälligen Zahlung Griechenlands an den IWF die Unsicherheit bezüglich der Euro-Zukunft hoch, doch es tritt immerhin eine leichte Entspannung ein. Das Ausbleiben eines „Grexits“ würde allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Land in Zukunft auch all seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen müsste. Wahrscheinlich ist ein solches Szenario sogar stärker in den Fokus der Anleger gerückt und hat zum Absinken des EBI beigetragen.
Sollte Griechenland im Euro bleiben, dürfte das für die übrigen Mitglieder des Währungsklubs erst recht gelten. Dementsprechend sticht auf nationaler Ebene – neben Hellas – nur noch Zypern hervor mit einem EBI von 6,3% (nach 10,6%). Ansonsten bleiben die nationalen Indizes unauffällig, und der Index der Ausbreitung sinkt auf ein neues Allzeittief (s. Grafik).
Die allgemein niedrigeren EBI-Werte könnten auf den ersten Blick ein positives Zeichen für die weitere Entwicklung der Staatsanleihen-Spreads der Eurozone sein. Steht dahinter aber die Auffassung der Anleger, dass Zahlungsausfälle auch bei Verbleib im Euro auftreten könnten, wäre dies ein eindeutig negatives Signal für die Peripherie!