30. September 2019
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sentix Euro Break-up Index News
Die Entscheidung der EZB, das Anleihenkaufprogramm wieder aufleben zu lassen, dürfte mit ein Grund dafür sein, dass sich das Euro Break-up Risiko im September weiter reduziert hat. Der Gesamtindex für die Eurozone sinkt auf 6,5%, der niedrigste Stand seit April 2018. Auch der Teilindex für Italien fällt deutlich auf nur noch 4,7%.
Mario Draghi scheidet so aus dem Amt, wie er sich eindrücklich bei den Anlegern ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat: mit einer „whatever it takes“-Entscheidung. Der Beschluss der EZB, das Anleihekaufprogramm zeitlich unbefristet wieder aufzunehmen, trägt eine ähnliche Handschrift, wie die Entscheidung aus dem Juli 2012, als Draghi den Markt davon überzeugte, dass die EZB den Euro „um jeden Preis“ retten würde. Im Vorfeld dieser Maßnahme hatten die Märkte große Zweifel, ob der Euro Bestand haben würde. sentix startete seine exklusive Euro-Befragung just zu dieser Zeit. Damals notierte das Risiko des Scheiterns in der Spitze bei über 70% - Draghi handelte also nicht ohne äußeren Zwang.
sentix Euro Break-up Index: Gesamtindex und Sub-Index Italien
Das ist dieses Mal anders. Der Euro Break-up Index zeigte zu keiner Zeit im Jahr 2019 eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone an. Aber mit Italien bestand ein Restrisiko, dass im Falle einer Euro-weiten Rezession erneut eine Diskussion zur Euro-Stabilität entstehen könnte. Die sentix-Daten deuten darauf hin, dass es Draghi mit der aktuellen Entscheidung erneut gelungen ist, die Wahrnehmung der Anleger pro Euro zu verändern. Zwar ist Italien noch das aktuell größte Stabilitätsrisiko, aber es ist schon fast an der Wahrnehmungsschwelle.