27. April 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Im April springt der sentix Euro Break-up Index kräftig nach oben und notiert nun bei 49,0% nach 36,8% im Vormonat. Die Beteuerungen der Politik, es gäbe kein anderes Szenario als den Euro-Verbleib Griechenlands, werden von rund der Hälfte der Investoren nicht für bare Münze genommen. 2012 sorgte Mario Draghi mit seinem Machtwort von der Unumkehrbahrkeit des Euros für Beruhigung. Gilt dies auch noch für Griechenland?
Der Euro Break-up Index (EBI) notiert mittlerweile wieder auf Niveaus wie zur Hochzeit der Euro-Krise im Sommer 2012 (s. Grafik). Wie damals ist es auch momentan Griechenland, das den EBI nach oben treibt. Der nationale EBI für Hellas steigt von 35,5% auf 48,3%. Unter den länderbezogenen Indizes sticht ansonsten einzig derjenige für Zypern hervor, der im laufenden Monat etwas zulegt und nun bei knapp 11% notiert.
Die nationalen EBI der übrigen „Peripherieländer“ – Italien, Spanien, Portugal und Irland – liegen hingegen alle bei weniger als 2% und damit unterhalb der Fühlbarkeitsschwelle für das Risiko eines Euro-Exits. Folglich sinkt auch der Index zum Risiko der Ausbreitung weiter: Mit 26,1% befindet er sich jetzt auf den niedrigsten Stand seit EBI-Einführung im Juni 2012 (s. wiederum Grafik). Der Fall Griechenlands wird momentan folglich sehr stark als isoliertes Phänomen wahrgenommen.
Der EBI-Wert für Griechenland zeigt, dass die Politik-Beteuerung, es gäbe für Hellas „keinen Plan B“, für fast die Hälfte der Anleger nicht glaubhaft ist – ganz ähnlich wie im Juni 2012, als der EBI erstmals erhoben wurde. Damals wurde Mario Draghi zu seinem großen Wort von der „Unumkehrbarkeit des Euros“ gezwungen. Seine Maßnahmen kommen nun auf den Prüfstand. Soll der „Grexit“ vermieden werden, wird Draghi erneut gefordert sein.