Die Politik stabilisiert die Eurozone, aber nicht Griechenland

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Die Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone hat sich im März nicht weiter erhöht, bleibt mit 36,8% aber auf einem beachtlichen Niveau. Die Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland durch die Finanzminister der Eurozone hat aus Sicht der Anleger das Austrittsrisiko der hellenischen Republik nicht reduzieren können. Allerdings ist ein anderer interessanter Aspekt zu betonen: Die Ansteckungsgefahr für andere Euro-Staaten hat sich weiter verringert!

Der aktuelle Kurs der Eurozone in der Causa Griechenland stößt bei den rund 1.000 von sentix befragten Investoren auf ein geteiltes Echo. Für Griechenland selbst haben sich die Chancen auf einen Verbleib in der Eurozone in den letzten Wochen nicht verbessert. Noch immer rechnen rund 37% der Anleger mit dem Austritt mindestens eines Landes aus der Eurozone. Für die ganz überwiegende Mehrheit (>96%!) der Anleger heißt dieser Kandidat Griechenland.

sentix Euro Break-up Index (Eurozone Gesamt und Risiko der Ausbreitung)

Gefragt nach weiteren möglichen Austrittskandidaten werden andere Staaten dagegen in weit geringerem Maße genannt. Am ehesten rechnen die Anleger mit einem Austritt Zyperns, was sich u.a. durch die räumliche Nähe und die wirtschaftliche Verflechtung Zyperns mit Griechenland erklärt. Dennoch liegt die Austrittswahrscheinlichkeit Zyperns mit unter 10% weit unter derjenigen von Griechenland. Im Ergebnis fällt der so genannte „Contagion Risk Index“, der das Risiko von Ansteckungseffekten auf andere Euro-Staaten misst, auf den tiefsten Stand seit der erstmaligen Erhebung des EBI im Juni 2012. Das konsequente Auftreten der Euro-Finanzminister und Regierungschefs wirkt sich demnach positiv auf die Stabilität der gesamten Eurozone aus, mit oder ohne Griechenland.

Hintergrund zum Indikator

Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 36,8% bedeutet, dass zurzeit dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 7,6% aus dem Juli 2014. An der aktuellen Umfrage, die vom 26.03. bis zum 28.03.2015 durchgeführt wurde, beteiligten sich 1.018 Investoren. Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Risk Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen.

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