30. März 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Die Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone hat sich im März nicht weiter erhöht, bleibt mit 36,8% aber auf einem beachtlichen Niveau. Die Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland durch die Finanzminister der Eurozone hat aus Sicht der Anleger das Austrittsrisiko der hellenischen Republik nicht reduzieren können. Allerdings ist ein anderer interessanter Aspekt zu betonen: Die Ansteckungsgefahr für andere Euro-Staaten hat sich weiter verringert!
Der aktuelle Kurs der Eurozone in der Causa Griechenland stößt bei den rund 1.000 von sentix befragten Investoren auf ein geteiltes Echo. Für Griechenland selbst haben sich die Chancen auf einen Verbleib in der Eurozone in den letzten Wochen nicht verbessert. Noch immer rechnen rund 37% der Anleger mit dem Austritt mindestens eines Landes aus der Eurozone. Für die ganz überwiegende Mehrheit (>96%!) der Anleger heißt dieser Kandidat Griechenland.
Gefragt nach weiteren möglichen Austrittskandidaten werden andere Staaten dagegen in weit geringerem Maße genannt. Am ehesten rechnen die Anleger mit einem Austritt Zyperns, was sich u.a. durch die räumliche Nähe und die wirtschaftliche Verflechtung Zyperns mit Griechenland erklärt. Dennoch liegt die Austrittswahrscheinlichkeit Zyperns mit unter 10% weit unter derjenigen von Griechenland. Im Ergebnis fällt der so genannte „Contagion Risk Index“, der das Risiko von Ansteckungseffekten auf andere Euro-Staaten misst, auf den tiefsten Stand seit der erstmaligen Erhebung des EBI im Juni 2012. Das konsequente Auftreten der Euro-Finanzminister und Regierungschefs wirkt sich demnach positiv auf die Stabilität der gesamten Eurozone aus, mit oder ohne Griechenland.