30. November 2015
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) steigt im November leicht an. Nach zuletzt deutlicher Entspannung gehen aktuell wieder 11,7% der Befragten von einem Auseinanderbrechen der Eurozone in den nächsten sechs Monaten aus. Die Liste der Diskutierten „Exit“ Synonyme nimmt bedenkliche Ausmaße an. Die Aussicht auf ein Volksentscheid in Finnland bringt den „Fixit“ ins Spiel.
Nach dem vorerst abgewendeten „Grexit“ vom Sommer wurde es zunehmend ruhiger um das Thema Eurokrise. Die Sorgen vor Terror und über die Wirtschaft in Fernost lenkten die Aufmerksamkeit der Investoren weg vom kriselnden Euro-Raum. Mit dem Enden des fünften Krisenjahres sollte sich nach der Theorie des klassischen Dramas eigentlich eine Lösung des Konfliktes andeuten. Meldungen über eine mögliche Volksabstimmung in Finnland über den Verbleib in der Währungszone, sowie die Folgen eines „Brexit“ sorgen jedoch zuletzt für Verunsicherung unter den Anlegern. Der aktuelle sentix Euro Break-up Index steigt im Vergleich zum Vormonat wieder an (siehe Grafik). Auch das gemessene Risiko einer Ausbreitung der Eurokrise erhöht sich seit einigen Monaten stetig.
Generell reagieren die Anleger sensibilisiert auf die steigende Anzahl an möglichen Austrittskandidaten aus Euro und EU. Für weiteres Überraschungspotenzial in den nächsten Monaten könnten die beunruhigenden Entwicklungen in Portugal, Spanien, Italien und Zypern sorgen. Die EZB alleine kann die Probleme auf Dauer nicht lösen. Somit gibt es genügend Anhaltspunkte, dass die Eurokrise in 2016 ein Comeback erleben, und das klassische Drama um eine Episode erweitert wird.