28. Juli 2013
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sentix Euro Break-up Index News
Nach drei Rückgängen in Folge steigen die Sorgen über den Fortbestand der Eurozone im Juli wieder an. Der sentix Euro Break-up Index (EBI) steigt um knapp 4%-Punkte von 19,95% auf 23,75%. Maßgeblich für diesen Rückgang ist die Regierungskrise in Portugal, welche den nationalen EBI von Portugal deutlich negativ beeinflusste.
In der monatlichen EBI-Umfrage ermittelt sentix, für wie wahrscheinlich die Anleger ein Auseinanderbrechen der Eurozone halten. 23,75% der Anleger gehen im Juli 2013 davon aus, dass mindestens eines der derzeitigen Euro-Mitgliedsländer die Eurozone verlassen wird. Dies ist zwar gegenüber dem Vormonat ein deutlicher Anstieg, liegt jedoch erheblich unter den Werten vom März diesen Jahres (41%, Zypern-Wirren) bzw. dem bisher gemessen Höchststand (73%, Juli 2012).
In diesem Monat ist es vor allem Portugal, welches den Anlegern Sorgen bereitet. Die dortige Regierungskrise und die Irritationen um eventuell vorgezogene Neuwahlen ließen den nationalen EBI von 2,66% auf 5,38% steigen. Eine Verdoppelung der Austrittswahrscheinlichkeit innerhalb eines Monats! Damit notiert der portugiesische EBI auf dem höchsten Stand seit September 2012.
Alle anderen Staaten der Eurozone präsentieren sich vergleichsweise wenig verändert. Für die neugegründete Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) dürfte es jedoch eine eher schlechte Nachricht sein, dass der EBI-Wert von Deutschland weiter von 2,99% auf 2,32% zurückgeht. Die Wahrnehmung unter Anlegern – und damit wohl auch in der Bevölkerung – ist nicht auf einen Euro-Austritt Deutschlands gerichtet.
Für die schwächelnden Euro-Staaten des „Club Med“ ist dies nur vordergründig ein gutes Zeichen. Denn auch wenn die Investoren derzeit keine akute Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone sehen, so zeigt der EBI doch, dass die Ansteckungsgefahren im Falle einer erneuten Krisenverschärfung zugenommen haben. Der sentix Contagion Risk Index, der diese Ansteckungsgefahren misst, steigt in diesem Monat bei einem Stand von 43,55% auf ein Allzeit-Hoch. Sorgten sich die Anleger im Juli 2012 vor allem um Griechenland, sind es seit März 2013 mit Zypern zwei und seit diesem Monat mit Portugal bereits drei Staaten, die im Falle des Falles auf der Kippe stehen.
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Anmerkung: Der Wert von 23,75% bedeutet, dass zurzeit rund jeder vierte Befragte mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI in seiner nun gut einjährigen Historie mit 73% im Juli 2012 erreicht, sein bisheriges Minimum im Januar 2013 mit 17,2%. An der aktuellen Umfrage, die vom 25.07. bis zum 27.07.2013 durchgeführt wurde, beteiligten sich 888 Anleger.