31. Mai 2016
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sentix Euro Break-up Index News
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) sendet im Mai Entspannungssignale. Ausgehend von einer gesunkenen Risikowahrnehmung in der Euro-Peripherie schätzen die Anleger das Risiko für den Zusammenhalt der Eurozone geringer ein. Risiken gehen weiterhin von einem „Brexit“ aus.
Der sentix Euro Break-up Index (EBI) sinkt mit 12,3% auf ein neues Sechsmonatstief. Die positive Risikoentwicklung findet u.a. ihren Ausgangspunkt in der verbesserten Wahrnehmung der Europeripherie. Insbesondere der EBI Teilin-dex für Griechenland fällt im Mai von 14.7% auf 9.8% deutlich zurück. Die Anleger sehen durch die Einigung Griechen-lands mit der EU und dem IWF Indizien, dass in der nächsten Zeit von griechischer Seite ein geringeres Risiko für die Währungszone ausgeht. Dementsprechend fällt auch der sentix Ausbreitungsindex.
Einzige Ausnahme stellt in diesem Monat der EBI Wert für Frankreich dar. Die Effektivität der Blockadepolitik einiger Gruppierungen in Frankreich veranlasst Anleger das politische Risiko dort neu zu bewerten. Der EBI Teilindex verdop-pelt sich nahezu auf 1.3%. Das ist der höchste Wert seit März 2015. Simultan zur geringeren EBI Risikowahrnehmung sehen die Anleger im Mai eine deutlich geringere Austrittswahrscheinlichkeit Großbritanniens aus der EU. Nur noch 16% der befragten Anleger sind aktuell der Meinung, dass es zu einem „Brexit“ kommen wird. Im April waren es noch 27%.
Die Statistiken vergleichbarer Befragungen in UK deuten jedoch auf eine wesentlich höhere „Brexit“-Wahrscheinlichkeit hin. Es besteht die Gefahr, dass die 968 größtenteils deutschsprachigen sentix Teilnehmer einen „Brexit“ systematisch unterschätzen und es im Zuge dessen zu Verwerfungen kommt. Dies wird u.a. auch dadurch sichtbar, dass der Anteil der institutionelle Anleger, der einen „Brexit“ erwartet nur 9% beträgt. Dieser Wert liegt deutlich unter allen sonst verfügbaren Prognosewerten, die eine Austrittwahrscheinlichkeit mit 18-45% beziffern.
Andererseits sind den Anlegern die negativen Konsequenzen für die Finanzmärkte eines „Brexit“ durchaus bewusst. Durchschnittlich 60% der befragten Anleger sehen signifikante Risiken über alle Anlageklassen hinweg. Wurden im Ap-ril für Immobilien und Renten noch kaum negative Rückkopplungen befürchtet, steigt hier das Risiko auf 64% bzw. 60% besonders stark an.