23. Februar 2015
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Sonderanalysen
Das Vertrauen der Anleger in den Euro nimmt kräftig zu. Das zeigt der Anstieg des Strategischen Bias für das Währungspaar EUR-USD, der im Rahmen des neuesten sentix Global Investor Survey zu messen ist. Der Index klettert auf den höchsten Stand seit November 2013. Gleichzeitig rechnen immer mehr Investoren (39%) mit einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion. Die harte Haltung Europas gegenüber Hellas zahlt sich für den Euro aus.
Der sentix Strategische Bias für EUR-USD steigt aktuell um 8 Prozentpunkte auf -12,6% und damit auf den höchsten Stand seit November 2013 (s. Grafik). Das geht aus dem aktuellen sentix Global Investor Survey hervor. Der kräftige Anstieg des Index, der die 6-Monats-Erwartungen der Anleger und damit deren Grundüberzeugung widerspiegelt, zeigt, dass das Vertrauen in die Gemeinschafswährung zurückkehrt. Seit seinem Tiefpunkt im Herbst hat der Indikator bereits 30 Prozentpunkte zugelegt. Die Investoren denken um, nachdem der US-Dollar lange Zeit in Mode war.
Gleichzeitig erwarten immer mehr Anleger einen Euro-Austritt Griechenlands binnen Jahresfrist. Das signalisiert der sentix Euro Break-up Index, der diese Woche von 32,0% auf 39,0% steigt – er spiegelt den Anteil derjenigen Investoren wi-der, die derzeit mit einem „Grexit“ rechnen. Offensichtlich hat sich die harte Haltung der europäischen Partner gegenüber der neuen griechischen Regierung für die Gemeinschafswährung bezahlt gemacht. Denn sie hat einerseits eine disziplinierende Wirkung auf alle Euroländer, andererseits erhöht sie die Wahrscheinlichkeit eines „Grexit“. Auch Letzteres wäre aus Sicht der Anleger positiv für die Gemeinschaftswährung, würde es doch die Bürde des Griechenland-Themas von ihr nehmen.
Das neue Vertrauen sollte dazu führen, dass der Euro mittelfristig wieder an Stärke gewinnt, vor allem gegenüber dem US-Dollar. Das belegen die Entwicklungen in der Vergangenheit: Anfang 2010 beispielswiese, als Hellas ebenfalls den Euro belastete, stieg der Strategische Bias spürbar an – und zur Jahresmitte folgte dann auch der EUR-USD-Kurs (s. wiederum Grafik)!