31. Januar 2017
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Sonderanalysen
Einführung des sentix Trumpometer®
Die neue US-Administration wird von Anlegern zunehmend als wichtiger Marktfaktor wahrgenommen. Aus diesem Grund beginnt sentix mit der Messung dieser Wahrnehmung und der Einschätzung, wie sich die Aktionen der US-Administration in diversen Politikfeldern aus Sicht der Anleger auf den Aktienmarkt auswirken. An der ersten Umfrage haben sich dabei mehr als 1.200 professionelle und private Anleger beteiligt.
Die Anleger rechnen gemäß unserer Umfrage damit, dass Trump sehr wahrscheinlich die volle erste Amtszeit – aber auch nur diese! – als Präsident wirken wird. Die durchschnittliche Amtszeit beträgt rund 4 Jahre. Allerdings zeigt die nachfolgende Grafik, dass rund 15% der Privatanleger (11% der Profis) Trump die volle, mögliche Amtszeit von 8 Jahren zutrauen. Andererseits gehen 29,3% der privaten und sogar 31,8% der professionellen Anleger davon aus, dass Trump nicht die volle erste Amtszeit absolvieren wird. Dies ist ein extrem hoher Wert und unterstreicht die auch bei Investoren vorhandene, mehrheitliche Ablehnung dem US-Präsidenten gegenüber.
Diese negative Haltung hat ihre Ursache nicht nur, aber vor allem in der extrem negativen persönlichen Beurteilung des US-Präsidenten. Fachlich sind die von sentix gemessenen Zustimmungswerte für einen Präsidenten am Beginn seiner Amtszeit bedenklich niedrig.
Die persönlichen Zustimmungswerte dagegen sind katastrophal. Die obenstehenden Werte sind auf einer Skala von +2 bis -2 normiert. Persönliche Zustimmungswerte von -1,4, wie wir sie bei den institutionellen Anlegern messen, sprechen da eine eindeutige Sprache. Betrachten wir die einzelnen Politikfelder genauer, fällt das Urteil differenzierter aus. Die Pläne zur Steuerpolitik und die Aussicht auf weniger Regulierung werden von den Anlegern sehr positiv quittiert, während seine Migrations-, Außen- und Handelspolitik klar negativ gesehen werden. Im Moment führt dies noch nicht per Saldo zu einer negativen Einschätzung der Wirtschaftspolitik im Ganzen. Schafft es Trump aber nicht, für seine Steuerpläne die erforderlichen Mehrheiten zu organisieren oder werden aus den handelspolitischen Sorgen der Anleger konkrete protektionistische Handlungen, dürfte die Zustimmung zu Trumps Wirtschaftspolitik kippen – und damit auch die Hausse am US-Aktienmarkt in Gefahr geraten.