24. Februar 2014
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Sonderanalysen
Im Februar steigt das sentix Sektor Sentiment für europäische Technologieaktien auf einen neuen Rekordstand. Die relative Performance der Tech-Aktien Europas rechtfertigt diese Hochstimmung allerdings nicht. Wahrscheinlich hat der US-amerikanische Wirbel rund um den Kauf des Kurznachrichten-Dienstes WhatsApp durch Facebook hier positiv ausgestrahlt.
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Technologieaktien legt im laufenden Monat um 0,42 auf 2,13 zu. Damit notiert es nun auf einem Allzeithoch. Das letzte Hoch des Indikators stammt aus dem März 2012 (s. Grafik). Damals war gerade der Börsengang des US-Unternehmens Facebook angekündigt worden. Und auch jetzt dürfte Facebook – obwohl die Aktien nicht zu den Titeln Europas zählen – wesentlich dazu beigetragen haben, dass das sentix Sektor Sentiment für Tech-Aktien einen neuen Rekordwert erreicht. Denn erst letzte Woche gab der Betreiber des weltgrößten sozialen Netzwerks bekannt, dass er den Messenger-Dienst WhatsApp für rund 19 Mrd. US-Dollar übernehmen werde. Diese Meldung dürfte auch auf die Wahrnehmung der europäischen Branche positiv gewirkt haben.
Die relative Performance der Technologie-Branche Europas zeigt derweil seit Ende letzten Jahres nach unten. Damit sind die hiesigen Tech-Aktien anscheinend zu Anlegerlieblingen geworden. Das sind Branchen, die bei einer Underperformance dennoch eine überdurchschnittlich hohe Popularität aufweisen. Die hohe Medienpräsenz der anstehenden Facebook-Transaktion hat den Investoren hier offensichtlich den Blick für die europäischen Realitäten verstellt. Das wird sich voraussichtlich in den nächsten Wochen korrigieren und dann auf der Kursentwicklung der Tech-Aktien des alten Kontinents lasten.
Hintergrund:
Die Umfrage zum sentix Sektor Sentiment für Februar ist in der Zeit vom 20.02. bis zum 22.02.2014 unter 942 privaten und institutionellen Investoren durchgeführt worden.
Grundsätzlich wird das sentix Sektor Sentiment seit 2001 monatlich unter privaten und institutionellen Anlegern via Internet erhoben. Die Umfrage findet jeweils um den dritten Freitag eines Monats herum statt. Die Anleger werden dabei nach ihren 6-Monats-Erwartungen zu 19 europäischen Aktiensektoren befragt. Sie können ange-ben, ob sie mit einer Outperformance der jeweiligen Branche, einer Performance entsprechend der des Ge-samtmarktes oder einer Underperformance rechnen. Die Umfrageergebnisse werden über alle Branchen nor-malisiert und in Z-Scores umgerechnet. Ein Wert von +1 bedeutet dann z.B., dass die betreffende Branche eine Standardabweichung besser bewertet wird als alle Branchen zusammen im Durchschnitt.