17. November 2014
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Sonderanalysen
Angesichts schwacher Performance verlässt die Anleger fast jegliche Hoffnung für europäische Energieaktien: Das im Rahmen des sentix Global Investor Survey erhobene sentix Sektor Sentiment fällt für die Titel der Branche im November spürbar und notiert nun nahe seinem Allzeittief. Doch ein Ende der Talfahrt bei den Kursen bedeutet das nicht automatisch.
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Energie-(bzw. Öl- und Gas)-Werte fällt im laufenden Monat um 1,0 auf minus 1,45 Standardabweichungen (s. „Hintergrund"). Damit ist die Stimmung für die Branche nun so schlecht wie bisher erst ein einziges Mal seit Erhebungsbeginn des Indikators. Lediglich exakt vor einem Jahr lag das Sektor-Sentiment noch etwas tiefer, nämlich bei minus 1,49 Standardabweichungen (s. Grafik).
Aus Sentiment-Sicht ist bei einer solch schlechten Stimmung in der Regel ein Einstieg in die Aktien der betroffenen Branche ratsam. Doch charttechnisch stellt sich die Situation bei den europäischen Energietiteln differenzierter dar. Denn der Kurs des Branchen-Futures z.B. ist – absolut betrachtet – zuletzt zwar gestiegen, doch zu mehr als zu einem Pullback an den gebrochenen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2009 hat es nicht gereicht. Unterdessen ist die relative Performance des Sektors sogar auf ein Mehrjahrestief gesunken. Folglich bestätigt die Charttechnik derzeit noch nicht das positive Sentiment-Signal.
Ein wenig konstruktiver sieht die Lage für Rohöl (Sorte Brent) an sich aus: Im sentix-Datenkranz sind hier die mittelfristigen Erwartungen der Anleger deutlich gestiegen. Gleichzeitig bewegt sich der Ölpreis momentan an einer wichtigen Unterstützung von rund 78 USD/ Fass. Eine mögliche Preisentwicklung zum Positiven dürfte sich hier früher zeigen als bei Europas börsennotierten Unternehmen der Öl- und Gasbranche – und auf diese dann aber auch nach einer gewissen Zeit ausstrahlen.