13. März 2017
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Sonderanalysen
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Energieaktien fällt auf den niedrigsten Wert seit 2002. Das Stimmungsbild der Anleger dreht sich damit binnen weniger Wochen um 180 Grad. Die aktuelle Reaktion muss als Schock auf den jüngsten Preisrutsch am Rohölmarkt interpretiert werden. Eine nachhaltige Markterholung ist noch nicht in Sicht.
Nachdem im vergangenen Monat das Sentiment des Energiesektors im Vergleich zu den restlichen STOXX Branchen noch auf einem überdurchschnittlichen Wert taxierte, messen wir im März den stärksten Einbruch im Sektor Sentiment seit Aufzeichnungsbeginn in 2002. (siehe Chart). Die enge Beziehung zwischen Rohölpreisen und europäischen Energieaktien belastet die Gemüter der Anleger. Allen voran die Institutionellen revidieren ihre Einschätzung dem Sektor gegenüber besonders deutlich. Jene sind in der Summe erstmalig seit 12 Monaten wieder pessimistisch auf die europäische Energie-Branche gestimmt. Tendenziell wirkt ein derartiger Sentiment-Einbruch kurzfristig kursstützend, denn für gewöhnlich handelt es sich nach einem derart kräftigen Rückgang an optimistischen Marktteilnehmen um eine Überreaktion. Aufgrund der Konzeption des sentix Sektor Sentiment drückt dieses nicht nur längerfristige Überzeugungen, sondern auch klassisches Sentiment zu europäische Energietiteln aus. Negative Sentiment-Extrema sind deshalb konträr zu interpretieren.
Eine Entwarnung kann aber noch nicht für Ölaktien gegeben werden. Und dies liegt am Ölmarkt selbst. Sowohl das Sentiment als auch die längerfristige Grundüberzeugung zu Rohöl fallen derzeit. Gleichzeitig sind die Portfolien der Anleger noch extrem „Öl-bullish“ positioniert. Erst wenn diese Diskrepanz am Rohölmarkt bereinigt ist, rechnen wir wieder mit einer nachhaltigen Outperformance des europäischen Energiesektors.