Rückkehr der Inflation? sentix-Index zeigt Trendwende!

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Die neuesten sentix-Indizes zeigen eine sehr bemerkenswerte Entwicklung: Die Anleger erwarten aufgrund der aggressiven Geldpolitik der EZB, dass jeder Zinsanstieg verhindert wird. Und gleichzeitig zeigt sich in den sentix-Indikatoren eine Trendwende bei den Inflationserwartungen. EZB-Präsident Draghi erreicht also sein Ziel. Doch die Investoren ignorieren die hieraus folgende Wirkung auf die Zinsmärkte. Hier schwelt ein Risiko!

 Die sentix Investmentthema Indizes, die monatlich für den Rentenmarkt erhoben werden, weisen im März beachtliche Entwicklungen auf. Einerseits zeigen sie, dass die rund 1.000 befragten Anleger damit rechnen, dass in den nächsten Monaten die EZB-Geldpolitik weiterhin einen stark dämpfenden Effekt auf die Zinsen haben wird (s. Grafik, blaue Linie). Andererseits erwarten die Investoren, dass die deflationären Tendenzen ein Ende haben und die Inflation zurückkehrt: Der entsprechende sentix-Index hat gedreht und im März die Trendwende geschafft (s. Grafik, rote Linie).

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Am Bondmarkt scheinen dies die Anleger aber bislang zu ignorieren, wohl auch deshalb, weil sie davon ausgehen, dass die Notenbankkäufe jeden Zinsanstieg verhindern werden. Doch die QE-Erfahrung aus den USA ist eine andere. Dort hat es die „Fed“ durch ihre Wertpapierkäufe regelmäßig geschafft, die Renditen nach oben zu schleusen – was Teil einer wirtschaftlichen Normalisierung ist, zu der wiederum das Wiederanspringen der Inflationserwartungen gehört.

Welche Gründe auch immer die Anleger daran hindern, ebenfalls für Euroland einen Renditeanstieg zu erwarten, die aufgezeigte Entwicklung bei den Inflationserwartungen stellt einen bedeutenden Risikofaktor für die Bondmärkte dar. Denn steigende Inflationserwartungen sollten – früher oder später – auch steigende Zinsen nach sich ziehen!

Hintergrund

Der jeweils um den ersten Freitag eines Monats herum erhobene sentix Investmentthema Index ist ein Maß dafür, welche Themen aus Anlegersicht in den kommenden Wochen die europäischen Rentenmärkte treiben werden. Damit eignen sich die Indizes jeweils als kurz- bis mittelfristige Prognoseinstrumente für die europäischen Rentenmärkte und hier im Speziellen für den wichtigsten Bondmarkt Europas, nämlich den deutschen. Ermittelt werden fünf einzelne Indizes zu den Themen „Inflation“, „Konjunktur“, „Währungstrends“, „Notenbankpolitik“ und „Fiskalpolitik“. Sie werden im Indikator „sentix Themenbarometer für den Rentenmarkt“ zusammengefasst, der dementsprechend in konzentrierter Form die Tendenzen am Rentenmarkt widerspiegelt.

Zur Ermittlung des „sentix Investmentthema Index: Inflation“ werden die Anleger nach ihrer Einschätzung des Einflusses der Inflation auf die europäischen Rentenkurse in der nächsten Zeit gefragt. Der Grundgedanke hinter diesem Indikator ist, dass steigende Inflationserwartungen tendenziell zu höheren Renditen und damit niedrigeren Rentenkursen führen – und umgekehrt. Die Konstruktion des Index ist – wie bei den übrigen Themenindizes auch – dergestalt, dass höhere Werte auch höhere Erwartungen an die Rentenkurse widerspiegeln. Damit zeigt ein steigender Indikator sinkende Inflationserwartungen bzw. zunehmende Deflationserwartungen an. Aus diesem Grund ist in der obigen Grafik für beide Investmentthema-Indizes eine inverse Darstellung gewählt.

Der „sentix Investmentthema Index: Notenbankpolitik“ wird erhoben, indem Anleger einschätzen, ob die Notenbankpolitik in der nächsten Zeit für die europäischen Rentenkurse eine „bullishe“ oder eine „bearische“ Rolle spielen wird. Die Idee dahinter ist, dass Notenbanken über ihre Zinspolitik oder sonstige Maßnahmen wie z.B. (angekündigte) Wertpapierkäufe und über ihre allgemeine Erwartungssteuerung die Zinsen an den Geld- und Kapitalmärkten entscheidend beeinflussen.

An der aktuellen Umfrage, die vom 05.03. bis zum 07.03.2015 durchgeführt wurde, beteiligten sich 1025 institutionelle und private Investoren.

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