20. Juli 2015
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Sonderanalysen
Das sentix Rohstoffe-Sentiment bricht im Juli ein und notiert auf einem neuen Rekordtief. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei einem solch starken Stimmungsabriss ein antizyklisches Investment noch nicht ratsam ist. Die Stunde der „Contrarians“ schlägt in der Regel erst, wenn das Vertrauen zurückkehrt.
Vor dem Hintergrund fallender Rohstoffpreise sackt im laufenden Monat das sentix Assetklassen Sentiment für „Commodities“ um 15 Prozentpunkte ab und notiert nun bei -20,75 Punkten, einem neuen Allzeittief. Selbst nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers 2008 und auch während des Rohölpreisverfalls in der zweiten Hälfte des letzten Jahres war die Stimmung unter den Anlegern besser als momentan (s. Grafik).
Die Stimmungseintrübung lässt sich nicht nur für die Assetklasse „Rohstoffe“ messen, sondern auf für einzelne Teilsegmente. Im sentix-Datenkranz ist ein starker Sentimentrückgang für Rohöl zu beobachten. Auch für Gold senken die Anleger ihre Daumen – unter den Investoren herrscht Angst, dass sich der gesamte Sektor im Abwärtsstrudel befindet. Diese Erwartungshaltung für Rohstoffe hinterlässt auch ihre Spuren bei den Emerging Markets, für die die Anleger spürbar vorsichtiger werden. Antizykliker sehen in einem extremen Pessimismus eine konträre Kaufchance. Doch die Erfahrungen aus 2008/09 und 2014/15 lehren, dass ein solches Investment erst einige Monate nach einem Stimmungstief ertragreich wird (s. wiederum Grafik). Es ist zu erwarten, dass noch weitere Verkäufe folgen, bevor der „Contrarian“-Effekt seine Wirkung entfalten kann.