15. Dezember 2014
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Sonderanalysen
Durch den starken Ölpreisrückgang ist Bewegung in das sentix Sektor Sentiment gekommen: Auf der einen Seite ist die Stimmung für die europäischen Öl- und Gaswerte auf ein Allzeittief gefallen. Gleiches gilt für die Rohstoffbranche. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Profiteure. Nutznießer sind vor allem Touristik- und Konsumgüteraktien, deren Stimmungswerte deutlich zulegen können.
Im sentix Sektor Sentiment zeigt sich Bemerkenswertes: Die Sentiment-Indizes für gleich mehrere Branchen erreichen im Dezember Extremwerte. Wir notieren einerseits Tiefststände in der Stimmung für europäische Öl- und Gasaktien sowie für Rohstoff-Titel. Andererseits steigt das Sentiment für Touristik- und für Konsumgüteraktien auf Allzeithochs.
Hinter dieser Entwicklung dürfte im Wesentlichen der Ölpreisrückgang stehen, der sich zuletzt nochmals akzentuiert hat. Denn was des einen Leid, ist des anderen Freud: Während der Öl- und Rohstoffindustrie die niedrigen Preise zu schaffen machen, bedeuten sie für Verbraucher Kaufkraftgewinn und für viele Unternehmen eine spürbare Entlastung auf der Kos-tenseite – nicht umsonst sind es die Touristikbranche, in der sich u.a. Luftfahrgesellschaften finden, und der Konsumgütersektor, für die sich das Sentiment so besonders positiv abhebt.
In der Regel sind Extreme im Sentiment, vor allem Negativ-Extreme, konträre Signale. Das würde z.B. bedeuten, dass die Öl- und Gas- wie auch die Rohstoff-Titel ihren schlimmsten Aderlass hinter sich hätten. Was aber fehlt, ist ein Trendwendesignal. Dieses gilt es abzuwarten, ein Griff ins fallende Messer kann schmerzhaft sein.