Langzeit-Lieblinge unter Druck

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Im September legt vor dem Hintergrund steigender Konjunkturerwartungen das sentix Sektor Sentiment für insbesondere die zyklischen Branchen zu. Hingegen sinken „alte Lieblinge" wie „Nahrungsmittel", „Pharma" und „Konsumgüter" in der Gunst der Anleger. Die Privatanleger hängen allerdings noch stark an diesen Branchen.

Nicht immer sind sich institutionelle und private Anleger einig. Und nicht selten spüren die Profis neue Trends vor den Kleinanlegern auf. Die Differenz des Sektor-Sentiments der Institutionellen und des Sektor-Sentiments der Privaten verfügt somit in der Regel über einen Vorlauf vor der Entwicklung der Branchenindizes. Deshalb werden es in den nächsten Wochen die Indizes der Branchen „Nahrungsmittel", „Pharma" und „Konsumgüter" schwer haben gegenüber dem europäischen Gesamtmarkt. Denn das sentix Sektor Sentiment der Institutionellen sinkt für diese drei Aktiensegmente im laufenden Monat spürbar. Gleichzeitig zeigen sich die Privatanleger hier jeweils deutlich zuversichtlicher: Die Schere zwischen den Branchenstimmungen der beiden Anlegergruppen geht damit noch weiter auf, am extremsten zeigt sich dieses Phänomen bei „Nahrungsmitteln" (s. Grafik).

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Was steht hinter dieser Entwicklung? Die Outperformance in den letzten, von Finanz- und Schuldenkrise geprägten Jahren hat „Nahrungsmittel", „Pharma" und „Konsumgüter" zu Anlegerlieblingen werden lassen. Schließlich versprachen diese Sektoren mit ihren krisenfesten Geschäftsmodellen stabile Erträge in einem von Unsicherheit geprägten Kapitalmarktumfeld. Nun aber geht die Krisenstimmung zurück, und andere Branchen schieben sich in den Vordergrund. Doch viele Anleger wollen das nicht sehen, ihre Wahrnehmung ist selektiv geworden. Wenn diese Investoren in der nächsten Zeit aber nach und nach die relative Schwäche ihrer „Lieblinge" bemerken, werden auch sie sich zu immer größeren Teilen von diesen verabschieden. Die Investmentprofis haben bereits begonnen, ihre Anlagepräferenzen zu ändern. Mit einem gewissen Zeitabstand werden wohl die Privaten folgen. Das sollte die relative Performance der drei Branchen weiter belasten.

  

Hintergrund: Die Umfrage zum sentix Sektor Sentiment für August ist in der Zeit vom 19.09. bis zum 21.09.2013 unter 897 privaten und institutionellen Investoren durchgeführt worden. Grundsätzlich wird das sentix Sektor Sentiment seit 2001 monatlich unter privaten und institutionellen Anlegern via Internet erhoben. Die Umfrage findet jeweils um den dritten Freitag eines Monats herum statt. Die Anleger werden dabei nach ihren 6-Monats-Erwartungen zu 19 europäischen Aktiensektoren befragt. Sie können angeben, ob sie mit einer Outperformance der jeweiligen Branche, einer Performance entsprechend der des Gesamtmarktes oder einer Underperformance rechnen. Die Umfrageergebnisse werden über alle Branchen normalisiert und in Z-Scores umgerechnet. Ein Wert von +1 bedeutet dann z.B., dass die betreffende Branche eine Standardabweichung besser bewertet wird als alle Branchen zusammen im Durchschnitt.

 

 

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