27. Februar 2018
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Sonderanalysen
Profi-Anleger werden eigentlich dafür bezahlt, durch eine klare Positionierung gegenüber ihrer Benchmark eine Outperformance zu erzielen. Doch aktuell ziehen sich viele institutionelle Anleger auf ihre Benchmarks in die „neutrale Ecke“ zurück. Dies ist eine ungewöhnliche Entwicklung und Ursache einer großen Orientierungslosigkeit – auf kurze und mittlere Sicht.
Der sentix Super-Neutralitätsindex, der die Irritation der Anleger auf kurze und mittlere Sicht in einem Index erfasst, erreicht mit mehr als 80% einen relativ hohen Wert. Nur drei Mal in den letzten acht Jahren, war eine höhere Unsicherheit bei den Anlegern feststellbar: am Hoch Juni 2017, nach den US-Wahlen im November 2016 und im Mai 2014. Ein hoher Neutralitätswert bedeutet generell eine hohe Irritation und damit kommende Volatilität in den Märkten. Denn eine solche Gefühlslage ist für die Anleger nicht lange zu ertragen. Sie suchen aktiv nach einer Auflösung dieser Dissonanz. Und sobald diese gefunden ist, werden die Portfolien auf die vermutlich neue Tendenz ausgerichtet. Diese Neuausrichtung führt in der Regel zu deutlichen Bewegungen des Marktes weg vom aktuellen Status Quo.
sentix Positionierung institutioneller Anleger in Aktien (Überquoten und Short-Investments)
Die vorstehende Grafik zeigt, dass derzeit weder Überquoten zur Benchmark noch die Spekulation auf sinkende Preise für Profis attraktiv sind. Die beschriebene Irritation führt dazu, dass die neutrale Ecke bevorzugt wird. Die Auflösung der Dissonanz verspricht demnach ein ordentliches Kurspotential wenn sich die Profis wieder zur Meinung bekennen.