16. April 2019
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Sonderanalysen
Die Immobilien-Branche ist aktuell stark in der öffentlichen Berichterstattung präsent. Während die Mieter in deutschen Großstädten die hohen Gewinne der Branche thematisieren, macht sich bei den Anlegern ein Umdenken breit. Das Sentiment dreht deutlich südwärts und auch die relative Stärke des Sektors hat nachhaltig gedreht. Das Scheinwerferlicht, in das der Sektor geraten ist, scheint ihm nicht gut zu bekommen.
Zwei Mal in den letzten neun Jahren notierte das sentix Sentiment für den Immobiliensektor auf Werten von rund 1,4 Standardabweichungen: 2012 und 2016. In beiden Fällen folgte eine mehrmonatige relative Schwächephase. So positiv wie damals war die Stimmung zuletzt nicht, doch noch vor Monatsfrist notierten wir sehr bullische Anlegererwartungen. Dies hat sich im April spürbar verändert. Die Diskussionen um mögliche Enteignungen von großen Unternehmen der Branche haben zu einer erheblichen relativen Schwäche und einem Dreh in den Anlegererwartungen geführt. Da die Anlegerstimmung im Regelfall ein Spiegelbild der Positionierungen der Anleger ist, dürfte dieses Umdenken noch zu weiteren Verkäufen führen. Das Material dazu ist noch vorhanden.
sentix Sektor-Sentiment Finanzwerte vs. Immobilien vs. Relative Performance Finanzwerte- zu Immobilien-Sektor
Auch saisonal tendieren Immobilienwerte bis Ende Mai eher unterdurchschnittlich, bevor Juni und Juli als starke saisonale Monate wieder eine Besserung anzeigen. Immobilienaktien stehen aktuell im Rampenlicht, kurzfristig aber unter eher negativen Vorzeichen.