19. April 2017
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Sonderanalysen
Die Stimmung zu Gold ist so gut wie lange nicht. Das gelbe Edelmetall profitiert von Kriegsängsten rund um Nord-Korea wie auch von der anstehenden Schicksals-Wahl in Frankreich. Die Luft für weitere Kursanstiege wird damit dünn.
Die Investoren sind ziemlich bullish auf Gold. Dies zeigt der jüngste sentix Global Investor Survey in seiner Oster-Befragung unter mehr als 1.000 Anlegern. Mit einem Wert von +39 Prozentpunkten klopft das Sentiment im historischen Kontext am oberen Ende der Skala an. Der gemessene Indexstand ist der höchste in 2017 und wurde zuletzt Anfang Juli 2016 überschritten.
sentix Sentiment Gold und Goldpreis in USD (je Feinunze)
Das Kräftemessen in Süd-Ostasien zwischen Nordkorea und den USA hat die ohnehin gute Stimmungslage nochmals befeuert. Parallel rückt die Wahl in Frankreich in den Fokus der Anleger. Die Notwendigkeit, sich für einen unvorhergesehenen Wahlausgang abzusichern, steigt an. Hiervon profitieren auch die Edelmetalle als safe haven. Aus dem Blickwinkel der Behavioral Finance ist dieses Sentiment-Signal konträr zu interpretieren. Eine überhitze Stimmungslage führte zuletzt regelmäßig zu Zwischenkorrekturen oder auch Top-Bildungsprozessen. Aufgrund der extremen Datenlage dürfte es dem Goldpreis schwerfallen, die Marke von 1.300 US-Dollar in den nächsten Wochen nachhaltig zu überwinden. Zu Gute halten muss man dem Goldmarkt, dass die Portfolien der Anleger gemäß des jüngsten CoT Reports nicht die hohen long-Bestände aufweisen, die noch Mitte 2016 zu beobachten waren. Dies dürfte eine größere Gold-Korrektur verhindern.