06. Juli 2015
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Sonderanalysen
Die Grundüberzeugung der Anleger für Gold schwindet zusehends. Das zeigt der sentix Strategische Bias für das gelbe Edelmetall, der weiter fällt, obwohl die Griechenlandkrise und das Saisonmuster stützen müssten. Vielmehr wittern die Investoren aber steigende US-Zinsen, und es fehlt ihnen an Inflationsphantasien. Beides spricht gegen Gold.
Der im Rahmen des sentix Global Investor Survey wöchentlich erhobene Strategische Bias für Gold sinkt abermals und notiert nun auf dem niedrigsten Stand seit Ende November (s. Grafik). Der Index misst die Grundüberzeugung der Anleger für das gelbe Edelmetall. Dass diese seit einigen Wochen bröckelt, ist erstaunlich. Denn erstens müsste Gold als sicherer Hafen von der Zuspitzung der Griechenlandkrise profitieren, und zweitens sind die Sommermonate traditionell eine gute Jahreszeit für den Vermögenswert.
Im sentix-Datenkranz finden sich Gründe dafür, dass Gold in den Augen der Anleger an Glanz verliert. Denn einerseits erwarten die Investoren steigende US-Zinsen, was der kräftige Rückgang der Grundüberzeugung für langlaufende US-Staatsanleihen zeigt. Und andererseits sinken die Inflationserwartungen wieder, was ebenfalls aus der sentix-Umfrage vom Wochenende hervorgeht. Beides belastet den Goldpreis und trübt das Gesamtbild zunehmend. Charttechnisch würden sich die letzten Hoffnungen der Bullen zerschlagen, sollte die Unterstützungszone zwischen 1.130 und 1.140 USD/Oz fallen.