21. September 2015
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Sonderanalysen
Die sentix-Daten zeigen, dass die Investoren weiterhin – trotz Konjunktursorgen und Kursschwäche – mittelfristig von europäischen Aktien überzeugt sind. Auch ihr bevorzugter Investmenthorizont wird immer länger. Hier zeigt sich die extreme Konditionierung der Anleger, Aktien als alternativlos anzusehen. Das ist ein Risiko!
Der monatlich erhobene sentix-Styles Index zum präferierten Anlagehorizont bei Aktienkäufen fällt im September auf einen neues Allzeittief (s. Grafik). Das bedeutet, dass die Anleger beim Erwerb von Dividendentiteln noch nie (seit Auflegung des Indikators im Jahre 2004) einen solch langen Anlagehorizont verfolgt haben. Zudem bleibt ihre Grundüberzeugung für die Assetklasse hoch, was ebenfalls aus den sentix-Daten ersichtlich ist. Dies ist deshalb so bemerkenswert, weil sich die Investoren gleichzeitig um die globale Konjunktur sorgen und auch die Kurse zuletzt eine besorgniserregende Entwicklung genommen haben.
Die Anleger wollen folglich „um jeden Preis“ durch die aktuelle Schwäche hindurchschauen und Unternehmenswer-ten die Treue halten. In diesem Verhalten kommt ihre extreme Konditionierung durch die Zentralbanken zum Ausdruck. Auf die Aktie wird in Zeiten der Nullzinspolitik mittlerweile fast blind als – alternativloses – Asset vertraut. Das macht die Investoren bei erneuter Marktschwäche anfällig und stellt ein erhebliches Risiko dar!