11. Mai 2015
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Sonderanalysen
Die Grundüberzeugung der Anleger für den Euro bröckelt. Das signalisiert der fallende sentix Strategische Bias für den EUR-USD-Kurs. Damit ist in der nächsten Zeit mit mehr US-Dollar-Stärke zu rechnen. Doch längerfristig sollte die Gemeinschaftswährung wieder die Oberhand gewinnen.
In der Anlegergunst muss der EUR-USD-Kurs diese Woche einen herben Rückschlag hinnehmen: Der sentix Strategische Bias für das Währungspaar, der die Grundüberzeugung der Investoren misst, verschlechtert sich im aktuellen sentix Global Investor Survey um acht Prozentpunkte (s. Grafik). Zudem war das bereits der dritte Rückgang in Folge. Offensichtlich erfolgt unter den Investoren zurzeit ein Bewusstseinswandel, der mit der Griechenland-Problematik zusammenhängt. Sah es noch bis Ende April so aus, als würde Hellas aus dem Euro ausscheiden, verdichten sich nun wieder die Zeichen für dessen Verbleib. Damit bliebe aber auch die Bürde der griechischen Schulden für den Währungsraum, und diese lastet derzeit wieder auf dem Anlegervertrauen in den Euro.
Für die nächsten Wochen ist deshalb mit einer erneuten US-Dollar-Stärke zu rechnen. Eine solche dürfte allerdings nur vorübergehender Natur sein. Denn bei den – ebenfalls von sentix erhobenen – Konjunkturerwartungen hat sich eine enorme Schere aufgetan zwischen den Perspektiven für Euroland und denen für die USA: Die Aussichten für den Euroraum sind viel besser – das spricht mittelfristig klar für den Euro. Wir halten deshalb im zweiten Halbjahr eine deutlichere Erholung der Gemeinschaftswährung für wahrscheinlich.