15. Juni 2015
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Sonderanalysen
Das sentix Sektor Sentiment für Versorger-Aktien sinkt auf ein branchenspezifisches Allzeittief. Überhaupt war die Stimmung unter den Anlegern seit 2002 nur ein einziges Mal für eine andere Branche schlechter. Im Vergleich zum Gesamtmarkt behauptet sich die Performance der Versorger aber seit März. Insgesamt ergibt sich hier erneut eine konträre Chance.
Im Juni sinkt – kurz nach dem G7-„Klima-Gipfel“ von Elmau – das Sektor-Sentiment für europäische Versorger um 0,23 auf nur noch -2,50 Standardabweichungen (s. hierzu „Hintergrund“ auf S. 2). Das ist ein neues Allzeittief des Indikators, der seit 2002 erhoben wird. Nur ein einziges Mal war die Stimmung unter den Investoren überhaupt für einen Sektor schlechter: nämlich für Banken im Mai 2012, also einige Wochen, bevor Mario Draghi den Euro für „unumkehrbar“ erklärte.
Wenn sich Anleger so stark von einer Branche abgewendet haben, ist das in aller Regel ein Zeichen dafür, dass die relative Kursentwicklung demnächst wieder zulegt – bei Versorger-Aktien war das z.B. Mitte 2014 so (s. Grafik), bei den erwähnten Banken 2012 ebenfalls. Zudem befindet sich die relative Versorger-Performance seit März in einer konstruktiven Bodenbildung. Ob der Sektor in der nächsten Zeit auch absolut überzeugen kann, entscheidet sich beim Stoxx 600-Future für die Branche an der Marke von 312 Punkten. Diese ist derzeit durch die ausgeprägte Schwäche der deutschen Versorger gefährdet.