17. Oktober 2016
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Sonderanalysen
Die Stimmung gegenüber dem Euro fällt auf den tiefsten Stand seit Brexit. Zwar deuten vergleichbar pessimistische Sentimentwerte auf eine unmittelbare Kaufchance, die offensive Positionierung steht jedoch noch nicht im Einklang mit der Stimmung der Anleger. Daher ist in den nächsten Wochen vorerst mit Kursschwäche zu rechnen.
Der Euro US-Dollar Wechselkurs rutschte in den letzten Tagen aufgrund wiederholter Statements seitens der Fed, grundsätzlich an einer weiteren Zinsanhebung festhalten zu wollen, ab. Entsprechend dringt das sentix Sentiment für das Währungspaar in stark bearishes Gefilde vor. Im Vergleich zur Vorwoche verliert der Stimmungsindikator noch einmal kräftig und erreicht mit -0,4 Punkten den tiefsten Stand seit Juni 2016 (siehe Chart, blaue Linie). Ein derart pessimistisches Stimmungsbild ist konträr zu interpretieren und deutet auf eine kommende Gegenbewegung hin. Grundsätzlich gilt, sobald die Stimmungslage deutlich bearish ist, sind die ängstlichen Anleger bereits aus dem Markt gedrängt und der Verkaufsdruck versiegt.
Aktuell besteht jedoch die Besonderheit, dass die Positionsbereinigung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Während das Sentiment bereits bearish ist, hat sich in den Portfolien, gemessen an der CFTC CoT Positionierung, noch nicht eine entsprechende Anpassung vollzogen.
Daher erwarten wir, dass der Anpassungsprozess noch zwei bis drei Wochen dauert, bis eine Balance zwischen Portfolien und Anlegersentiment wiederhergestellt ist und mit einer tragfähigen Gegenbewegung zugunsten des Euro gerechnet werden kann.