24. Oktober 2016
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Sonderanalysen
In einer Sonderumfrage haben wir mehr als 1.000 Investoren nach Ihrer Meinung zu den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen befragt. Aus Sicht der Anleger scheint die Wahl gelaufen. Rund 90% rechnen mit einem Sieg der demokratischen Bewerberin Hillary Clinton. Dieses klare Votum geht über den aktuellen Stand der sogenannten „prediction markets“, also dem Votum der Buchmacher, hinaus. Wiederholt sich die Story des Brexits?
Im Juni 2016 votierten die Briten überraschend für den Austritt aus der EU. Weder die offiziellen Umfragen, noch die Buchmacher hatten den Brexit auf dem Schirm. Noch härter traf es die Anleger, die Ende Mai noch zu rund 90% sicher waren, dass es nicht zu einem Brexit kommt. Nun steht mit den US-Präsidentschaftswahlen erneut ein wichtiges politisches Ereignis in Haus. Aus diesem Grund haben wir – wie Ende Mai zum Brexit – eine Sonderumfrage zum Thema durchgeführt. Drei Fragen haben wir dabei den Anlegern gestellt.
Die Charts zu dieser Analyse entnehmen Sie bitte diesem Dokument!
Wer gewinnt die US-Präsidentschaftswahl 2016?
Für die von sentix befragten Anleger ist die Wahl gelaufen. Rund 90% rechnen mit einem Sieg der demokratischen Bewerberin Hillary Clinton! Trump hat nur noch Außenseiter-Chancen. Bei den Buchmachern lautet die Quote derzeit übrigens 80:20 für Clinton (siehe https://www.predictit.org/Market/1234/Who-will-win-the-2016-US-presidential-election).
Wie wirkt sich die Wahl auf die Anlageklassen aus?
In unserer zweiten Frage wollten wir wissen, mit welchen Markterwartungen die Wahlentscheidung verbunden ist. Die nachfolgenden Grafiken zeigen, wie sich verschiedene Anlageklassen aus Sicht der Anleger bei einem Wahlsieg von Trump oder Clinton entwickeln könnten.
Die Charts zeigen, dass es aus Sicht der Investoren einen großen Unterschied macht, wer ins Weiße Haus einzieht. Trump kann dabei – mit Ausnahme von Gold – keine Assetklasse wirklich positiv beeinflussen, nicht einmal Immobilien. Aktien dürften aus Sicht der Profis unter der Unsicherheit eines Präsidenten Trump leiden. Im Falle eines Sieges von Clinton erwarten die Anleger positive Wirkungen auf Aktien, den US-Dollar und den Immobilienmarkt. Bonds scheinen in beiden Varianten aus Sicht der Anleger unattraktiv.
Sind die Portfolien der Anleger bereits auf den Wahlausgang positioniert?
Ein Problem an der Brexit-Entscheidung war, dass sich die Anleger lange Zeit zu sicher waren und als die Umfragen kurz vor dem Wahltag noch immer ein Kopf-an-Kopf-Rennen andeuteten, ein Absicherungsdruck die Märkte erfasste. Sind die Anleger dieses Mal besser vorbereitet?
Weniger als 25% der Anleger haben den von ihnen erwarteten Wahlausgang bereits im Portfolio umgesetzt. Positiv ist, dass vor allem die Anleger, die mit Clinton rechnen, bei der Umsetzung des bullischen Szenarios offenbar noch zurückhaltend sind. So polarisiert die Meinungen zu den Assetklassen, so wenig entschlussfreudig sind die Anleger bislang in der Umsetzung. Es ist deshalb zu erwarten, dass der Wahlausgang noch einige Wirkung auf die Börsen haben wird!