22. September 2014
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Sonderanalysen
Einen äußerst kräftigen Anstieg verzeichnet im September das sentix Sektor Sentiment für europäische Bankaktien. Nach einem negativen Extremwert im Vormonat springt es nun förmlich nach oben. Vor allem das neue ABS-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) feiern hier die Anleger. Da die Begeisterung aber bei Weitem noch nicht alle gepackt hat, sollten Bank-Titel von dem Dreh in der Investorenwahrnehmung auch demnächst noch profitieren.
Im September steigt das sentix Sektor Sentiment für europäische Bankaktien um über 2,3 auf jetzt 0,15 Standardabweichungen (s. „Hintergrund"), womit es unter den 19 Stoxx-Branchen deutlich hervorsticht. Die Anleger feiern den jüngst verkündeten definitiven Start des ABS-Kaufprogramms durch die EZB.
Noch im Vormonat hatte das Banken-Sentiment auf einem ähnlich niedrigen Niveau gelegen wie Mitte 2012, als es ein Allzeittief erreicht hatte. Auch damals war es EZB-Präsident Draghi gewesen, der die Stimmung für Bankaktien durch sein Bekenntnis zur Unumkehrbarkeit des Euros wiederbeleben konnte. Dies war ihm zuvor bereits kurz nach seinem Amtsantritt Ende 2011 gelungen, als er die Langfristtender einführte. Und dieses Mal ist es das ABS-Kaufprogramm, das bei den Anlegern die Phantasie-Blockade für die Aktien der europäischen Geldhäuser löst.
Lang anhaltend waren die Stimmungsverbesserungen allerdings bisher nie gewesen. Vielmehr verhielt sich das Sentiment für Bankenaktien seit 2011 wie ein Jojo, indem es häufig zwischen negativen und positiven Extremwerten hin und her sprang. Nun ist die Stimmung aber erst wieder auf durchschnittlichem Niveau angelangt. Folglich hat die Freude bei Weitem noch nicht alle gepackt. Die Begeisterung für Bankaktien dürfte deshalb auch in der nächsten Zeit noch andauern.