18. Januar 2016
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Sonderanalysen
Die Unsicherheit der Anleger hinsichtlich des Euro/US-Dollar Wechselkurses steigt auf den höchsten Stand seit 2013, wie aus dem aktuellen sentix Global Investor Survey hervorgeht. Extreme Neutralität vor den anstehenden Zinsent-scheiden der EZB, Fed und Bank of Japan birgt das Risiko erheblicher Kursbewegungen.
Der aktuelle sentix Neutralitätsindex (kurzfristig) für das Wechselkurspaar Euro/US-Dollar, welcher den Anteil der kurzfristig (auf einen Monat) neutral eingestellten Anleger misst, setzt auch zum Jahreswechsel seinen Anstieg fort und erreicht den höchsten Wert seit 2013. Die seit Anfang Dezember 2015 ausgebildete Seitwärtsbewegung des EUR/USD Wechselkurses wird durch ein aktuelles Gleichgewicht zwischen Zins- und Konjunkturdifferenz begünstig. Für den USD spricht auf der einen Seite die Zinsdifferenz: Die höhere Verzinsung von US-Anleihen zieht renditesuchende Anleger an, wodurch Nachfrage nach USD erzeugt und Aufwertungsdruck entsteht. Auf der anderen Seite erzeugt die weiterhin expansive Geldpolitik der EZB eine relative Konjunkturstärke zugunsten des Euroraums. Jedoch deutet die extrem zu-genomme Verunsicherung/Neutralität unter den Anlegern auf eine baldige Gleichgewichtsverschiebung hin. Aus der Konstruktion des sentix Neutralitätsindikators ergibt sich, dass extreme Ausprägungen auf unmittelbar anstehende Veränderungen der Volatilität und häufig auch auf das Ende eines Trends hindeuten.
In den verbleibenden Januarwochen stehen neben der EZB (21.01) auch für Fed (27.01) und Bank of Japan (29.01) Zinsentscheide an. Für ausreichend Volatilitätspotenzial an den Währungsmärkten ist somit gesorgt.