22. April 2020
Posted in
Sonderanalysen
Vordergründig beeinträchtigt die Corona-Krise vor allem die Freizeit- und Tourismusbranche. Anleger in Immobilien wähnen sich noch auf der relativ sicheren Seite. Doch die sentix Styles-Indizes zeigen, dass auch der Immobilienbereich zunehmend kritischer gesehen wird. Kommt es hier noch zu größeren Negativeffekten?
Das Urteil der Anleger fällt eindeutig und heftig aus: Die Einschätzung zu Immobilien bricht erneut ein und erreicht in diesem Monat den niedrigsten Wert seit Start der Messungen im Jahr 2008! Offensichtlich erwarten die Anleger größere Belastungen, die den Immobilienmärkten noch bevorstehen. Vordergründig scheinen die Immobilien nur mittelbar betroffen, beispielsweise durch ausbleibende oder zu stundende Mietzahlungen. Doch die Probleme sind vielfältiger. Zum einen steht der Handel mit Immobilien still, da keine Besichtigungen durchgeführt werden können. Doch dies ist nur vorübergehend. Nach einer Wiederaufnahme des Maklergeschäfts dürfte die Neubewertung von Immo-bilien im Vordergrund stehen. Vor allem Einzelhandels- oder Tourismusimmobilien dürften dauerhaft belastet bleiben.
sentix Assetklassen Sentiment Immobilen und Stoxx 600 Real Estate
Aber auch andere Immobiliensegmente könnten noch unter Druck kommen. Vor allem wenn eine steigende Arbeits-losigkeit doch noch die derzeit bevorzugte Kurzarbeit ablösen sollte oder Dienstleister, die vor allem Büros nutzen, im weiteren Jahresverlauf von einer Überarbeitung von Investitionsplänen negativ betroffen wären. Denn eines dürfte klar sein: derzeit steht vieles still und es werden aktuell kaum Entscheidungen von größerer Tragweite getroffen. Im Herbst könnte dann noch ein spätes Erwachen drohen, wenn klar ist, dass sich die Wirtschaft nicht schnell, sondern eher langsam erholt.