12. Dezember 2016
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Sonderanalysen
Das seit 2001 erhobene sentix Sentiment für den deutschen Aktienmarkt erreicht ein neues Allzeithoch. Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Woche sind die Anleger euphorisch gestimmt. Zumindest kurzfristig ist dies eine Belastung für die Märkte – wie im letzten Jahr.
Vor dem Italienreferendum, sowie der EZB Sitzung übten sich die Anleger noch in Zurückhaltung. Als Reaktion auf das Ausbleiben von Überraschungen kann sich der deutsche Aktienindex DAX aus seiner fünfmonatigen Handelsspanne befreien. Die Botschaft der EZB, das Anleihekaufprogramm noch einmal zu verlängern, hat ihre Adressaten erreicht. Die Anleger sind in Partylaune.
Entsprechend geben aktuell über 67% der befragten Anleger an „bullish“ (optimistisch) für deutsche Aktientitel gestimmt zu sein. Demgegenüber stehen nur 8% „bearish“ gestimmte Anleger. Im Vergleich zur Vorwoche ist der „bullish“ gestimmte Anteil der Anleger um über 36% angestiegen. Rein formal sind extrem positive Sentiment-Werte ein Warnsignal für einen überdehnten Markt und somit konträr zu werten.
Erfahrungsgemäß wird deshalb ein solcher Überhang an „Bullen“ durch eine Kursreaktion wieder in ein Gleichgewicht zu den „Bären“ gebracht. Die Marktreaktion auf das vergleichbar euphorische Verhalten der Investoren gegen Ende November letzten Jahres bietet sich hier als Blaupause an. Dass es dieses Mal genauso kommen muss, ist nicht garantiert. An den Finanzmärkten kann es jedoch teuer kommen fest daran zu glauben, dass „es dieses Mal anders ist“.