14. Oktober 2014
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Sonderanalysen
Das im Rahmen des sentix Global Investor Survey erhobene sentix Sektor Sentiment spricht im Oktober eine deutliche Sprache: Aktien defensiver Branchen erfreuen sich steigender Beliebtheit, Titel konjunktursensibler Wirtschafszweige sinken dagegen in der Anlegergunst. Besonders stark trüben sich die Perspektiven für Chemie-Aktien ein. Diese haben ihren Status als Anlegerlieblinge nun verloren. Doch die Entzauberung dürfte noch weitergehen.
Das sentix Sektor Sentiment für Europas Chemie-Aktien fällt im Oktober um über 1,0 auf den neutralen Wert von 0,0 Standardabweichungen (s. „Hintergrund"). Dies ist ein ungewöhnlich starker Stimmungsrückgang für die Branche und das niedrigste Niveau des Indikators seit November 2008.
Die zunehmenden Konjunkturängste, die auch im sentix Konjunkturindex zum Ausdruck kommen, haben offensichtlich dazu beigetragen, dass Chemie-Titel nach langen Jahren jetzt nicht mehr zu den Anlegerlieblingen gehören. Doch noch immer befindet sich das Sektor-Sentiment hier auf einem im Vergleich zu den übrigen Branchen durchschnittlichen und damit soliden Niveau.
Folglich hat sich die Stimmung für Chemie-Aktien bislang erst normalisiert. Wir halten es für wahrscheinlich, dass diese weiter abkippt und in der Folge die Performance der Chemie-Titel zusätzlich belastet. Neben den fallenden Konjunkturerwartungen bildet sich nämlich auch im zugehörigen absoluten Indexchart ein großes Top aus, das Ungemach andeutet. Wir mahnen deshalb zur Vorsicht: Die Entzauberung des Sektors dürfte noch weitergehen!