13. Dezember 2016
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Sonderanalysen
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Bankaktien steigt auf den höchsten Wert seit Januar 2014. Das Stimmungsbild der Anleger dreht sich damit binnen weniger Monate um 180 Grad. Ein derartig schnell ansteigender Optimismus ist zumindest kurzfristig eine Belastung für Bankaktien.
Verblasst ist die Krise der Deutschen Bank aus dem September 2016. Der US-Wahlausgang beflügelt die Zinsphantasien der Anleger. Banken profitieren aktuell nicht nur von steigenden Zinsen bzw. einer steileren Zinskurve, sondern auch von einer freundlichen Konjunkturerwartung. Erste Medien verkünden bereits, dass die Phase negativer Renditen auf 10-jährige deutsche Staatsanleihen endgültig überstanden ist. Mittlerweile reicht schon ein kleiner Zinsanstieg aus um der Performance von Bankaktien einen ordentlichen Aufschwung zu bescheren.
Dementsprechend beginnen erste Anleger ihre Einstellung zu europäischen Finanzinstituten zu revidieren. Das sentix Sektor Sentiment steigt im Dezember auf ein neues 36-Monats-Hoch. Innerhalb von weniger als sechs Monaten transformierte sich das Stimmungsbild: Aus einem 80 prozentigen Überhang an pessimistisch gestimmten Anlegen hat sich ein 37 prozentiger Überhang an optimistisch gestimmten Anlegern entwickelt (siehe Chart).
Tendenziell ist ein solcher Stimmungsumschwung für die langfristige Entwicklung der Branche positiv. Da das Sektor Sentiment konzeptionell jedoch sowohl längerfristige Überzeugung als auch klassisches Sentiment zu europäische Bankaktien ausdrückt, muss nach einem derart kräftigen Anstieg an optimistischen Marktteilnehmen vorerst mit einer Konsolidierung des Sektors gerechnet werden. Extreme Sentiment Werte sind kurzfristig als konträre Signale zu interpretieren.