22. Juli 2014
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Sonderanalysen
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Banken fällt im laufenden Monat auf seinen tiefsten Wert seit Juli 2012. Damals befand sich die Eurolandkrise nahe ihrem Höhepunkt und forderte EZB-Präsident Draghi zu seinem Euro-Bekenntnis heraus. Die nun extrem schlechte Stimmung stellt für konträr denkende Anleger eine Gelegenheit dar.
Das sentix Sektor Sentiment für europäische Bankaktien fällt im Juli spürbar. Es gibt um 0,7 auf jetzt rund -2,2 Standardabweichungen* nach. Damit notiert es so niedrig wie zuletzt kurz vor Mario Draghis Euro-Bekenntnis Ende Juli 2012.
Noch zu Jahresbeginn konnte für das sentix Sektor Sentiment für Bankaktien ein Allzeithoch registriert werden. Diese Jubelstimmung ist mittlerweile nicht nur verflogen, sie hat sich mit zunehmender Nähe zur Veröffentlichung der Stresstestergebnisse im Herbst sogar in ihr Gegenteil verkehrt. In der letzten Zeit belasteten auch immer wieder Negativnachrichten zu einzelnen Instituten. Im Juli nun ist es die prekäre Lage des portugiesischen Banco Espirito Santo, die wesentlich dazu beiträgt, dass sich die Wahrnehmung der Anleger bezüglich des Sektors abermals eintrübt.
Die extrem schlechte Stimmung für Bankaktien stellt für den konträr denkenden Anleger eine Gelegenheit dar. 2010, 2011 und 2012 folgten auf derartig niedrige Sentiment-Werte für Banken stets mehrere Monate der relativen Outperformance der Branche gegenüber dem Gesamtmarkt (s. Grafik). Offen bleibt jedoch die Frage, welches Bekenntnis Mario Draghi nun zur Unterstützung noch liefern könnte.