Das kann doch einen Zocker nicht erschüttern

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"Das kann doch einen Zocker nicht erschüttern" titelte das Handelsblatt Online gestern abend und berichtet damit über die Befindlichkeiten der Anleger.

Bekanntermaßen untersuchen wir bei sentix auch den Medientenor, da dieser manchmal sehr viel über die laufenden Wahrnehmungsprozesse der Anleger offenbaren kann. Im Folgenden wollen wir einige Medienstatements der letzten 24 Stunden betrachten und uns fragen, was diese wohl für die weitere Marktentwicklung bedeuten könnten.

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Lockruf für Wölfe

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You can ignore reality - but ultimately you can't ignore the consequences of ignoring reality - Ayn Rand

Es gab eine Zeit in der europäischen Schuldenkrise, vor ca. einem Jahr, da galten die Wolfsrudel der Kapitalmärkte (die Hedgefonds und andere "spekulative Anleger") als etwas Schreckliches, als etwas, dass es zu verjagen galt.

Das ist seit den Beschlüssen der Regierungschefs von dieser Woche anders - man findet, wahrscheinlich mangels finanzmarkttechnischem Sachverstand sogar unwissentlich, gefallen daran, die Wölfe wieder anzulocken!

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Kaschieren statt reduzieren

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Die Märkte feiern - die Medien jubeln! Wir haben ein neues Rettungspaket, endlich eines, "welches das Übel an den Wurzeln pakt", wie es unsere Bundeskanzlerin als Losung vor dem heutigen Gipfel ausgegeben hat. Eines, welches endlich die Beteiligung der Privaten an der Schuldenproblematik bringt.

Nun, in einem stimmt das oben stehende: wir privaten Steuerzahler sind in der Tat kräftig beteiligt. Aber eine Lösung der Schuldenproblematik und ein Ende der Krise der europäischen Politik ist dieser Kompromiss sicher nicht.

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Keine Angst vor der Angst

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US-Präsident Obama spricht von "Armageddon", die Deutsche Bank von Rückschlags-Risiken um die 30% am Aktienmarkt und in Europa brodelt der südeuropäische Renditekessel immer heißer. Die Bankaktien beginnen zu erodieren und der Bund-Future springt binnen Tagen auf 131 Punkte. Europa diskutiert, streitet und rechnet, die USA streiten, rechnen und diskutieren. Ungeachtet dieser Meldungen und Marktereignisse überkommt es den Anleger untypischerweise nicht mit Angst.

Diesen Stimmungszustand versucht uns zwar die eine oder andere Zeitungsmeldung zu vermitteln, doch das Anlegersentiment spricht eine andere Sprache: Es fehlt trotz der Horror-Szenarien, die laut dikutiert werden, an Angst. Das sentix Sentiment ist gerade einmal neutral, was weder zur Nachrichtenlage noch zur Dimension der anstehenden Ereignisse passt. Ein Blick ins Jahr 2009 und 2010 liefert jede Menge Beispiele, wo durch weitaus weniger Dramaturgie mehr Angst aufkam. Warum fehlt diese heuer?

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VW-Stress am Bundesanleihe-Markt

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Mit dem steilen Anstieg spanischer und vor allem italienischer Zinsen ist der Eindruck kaum noch zu unterdrücken, dass die Schuldenkrise vollends außer Kontrolle geraten ist. Neben Griechenland notieren nun auch die langfristigen Zinssätze von Portugal und Irland auf Ramschniveau, womit diesen Ländern der Kapitalmarktzugang entzogen wird. Gleichzeitig erweckt die Politik den Eindruck ratlos und zerstritten zu sein.

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